Brandschutz
Brände in Schulen und Kitas bei laufendem Betrieb sind glücklicherweise äußerst selten. Aber sie kommen vor! Deshalb ist es im Brandfall umso wichtiger, dass alle Schutzmaßnahmen zur Personenrettung optimal ineinandergreifen und eine zügige Evakuierung der Gebäude gelingt.
Brandschutz: Maßnahmen in Kindertageseinrichtungen
In Kindertageseinrichtungen müssen im Notfall alle Kinder umgehend und unter Aufsicht aus dem Gebäude geführt werden können. Darüber hinaus muss sichergestellt sein, dass sich Beschäftigte und Kinder im Brandfall richtig verhalten. Hier ist es wichtig, Verhaltensregeln für den Brandfall aufzustellen und diese sowohl allen Beschäftigten als auch den Kindern in der Einrichtung bekannt zu machen bzw. sie bezüglich des richtigen Verhaltens im Notfall zu unterweisen. Die Unterweisung muss für die Beschäftigten mindestens einmal jährlich stattfinden und dokumentiert werden. Bei Kindern ist dies anlassbezogen und kindgerecht erforderlich.
Um zu prüfen, ob die theoretischen Überlegungen in der Praxis auch funktionieren und die Inhalte der Unterweisung verstanden wurden, sind mindestens einmal im Jahr, besser halbjährlich, Evakuierungsübungen durchzuführen. Hierbei können Brandschutzhelfende unterstützen. Sie wissen im Notfall, welche Maßnahmen zur Brandbekämpfung erforderlich sind, und sind anderen Personen beim Verlassen des Gebäudes behilflich.
Die benötigte Anzahl von Brandschutzhelfenden orientiert sich an der Gefährdungsbeurteilung. In Kindertageseinrichtungen ist die Bestellung einer brandschutzhelfenden Person pro Kindergruppe sinnvoll. Bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung müssen die örtlichen Gegebenheiten der Kindertageseinrichtung berücksichtigt werden, darunter neben der Anzahl der Beschäftigten auch die Anwesenheit der Kinder. Für die Ausbildung von Brandschutzhelfenden müssen sich die Kindertageseinrichtungen an ihren Träger wenden.
Alternativ zur Ausbildung von Brandschutzhelfenden sind aus Sicht der Unfallkasse Rheinland-Pfalz in Kindertageseinrichtungen auch folgende Vorgehensweisen möglich:
- Regelmäßige Unterweisungen des Personals zum Thema Brandschutz
- Regelmäßige Evakuierungsübungen, die mindestens einmal pro Jahr, besser zweimal pro Jahr, durchgeführt werden müssen.
- Eine Übung mit dem Feuerlöscher für das gesamte Personal, die in regelmäßigen Abständen (alle zwei bis fünf Jahre) wiederholt werden muss.
Brandschutz: Maßnahmen in Schulen
Brandschutz ist ein zentrales Thema für Schulen. Daher hat die Unfallkasse Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung, dem Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz, dem Institut für Lehrergesundheit und der Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion unter Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände drei Bausteine entwickelt, die die Brandschutzorganisation an Schulen verbessern sollen. Folgende Bausteine sind vorgesehen:
Baustein 1: Erklär-Film „Brandschutz in Schulen"
Baustein 2: Brandschutzunterweisung in Form eines Musters für eine Power-Point-Präsentation
Baustein 3: Die praktische Ausbildung von Brandschutzhelfenden, also die Unterweisung und Übungen im Umgang mit Feuerlöscheinrichtungen.
Baustein 1 und 2 sind für die jährliche Unterweisung vorgesehen und können von Schulen genutzt werden. Empfehlenswert ist, die Präsentation als Vorbereitung auf die jährlich stattfindende Evakuierungsübung zu nutzen, z. B. im Anschluss an den Erklär-Film als eine zehnminütige Präsentation im Rahmen der ersten Lehrerkonferenz im neuen Schuljahr.
Baustein 3 ist für die Ausbildung von Brandschutzhelfenden an Schulen vorgesehen. Die erforderliche Anzahl von Brandschutzhelfenden für die jeweilige Schule ist über die Gefährdungsbeurteilung zu bestimmen. Hierfür kann die auf dem Schulcampus bereitgestellte, leitfragengestützte Vorlage zur Gefährdungsbeurteilung genutzt werden. Um Baustein 3 zu absolvieren, ist die Teilnahme an den Bausteinen 1 und 2 Grundvoraussetzung.
Die Anmeldung für die Bausteine erfolgt online über den Veranstaltungskatalog des Pädagogischen Landesinstituts. Eine Übersicht der Veranstaltungen finden Sie dort unter dem Stichwort „Brandschutz".
Möchte eine Schule einen anderen Weg für die Fortbildung und Benennung von Brandschutzhelfenden wählen, ist dies weiterhin möglich.
Theateraufführung für Grundschüler – „Marco und das Feuer“
Ein brandheißes Theaterstück präsentiert der Verein TourneeOper Mannheim in rheinland-pfälzischen Grundschulen. Bei „Marco und das Feuer“ aus der Feder von Tanja Hamleh und Klaus-Dieter Köhler handelt es sich um ein Präventionstheaterstück zur Brandschutzerziehung. Auch die regionalen Freiwilligen Feuerwehren beteiligen sich – mit Aktionen unter dem Motto „Feuerwehr zum Anfassen“. Ziel des Theaterprojekts ist es, Kinder im Grundschulalter spielerisch auf Gefahren im Alltag aufmerksam zu machen und korrektes Verhalten im Brandfall aufzuzeigen. Spannend, kindgerecht und lehrreich, aber alles andere als belehrend wird das junge Publikum für den Brandschutz und das Verhalten im Notfall sensibilisiert.
Im Vorfeld jedes Gastspiels des Tourneetheaters erhalten Lehrkräfte der jeweiligen Schule umfangreiches Unterrichtsmaterial, mit dem die Kinder auf das Thema Brandschutz und im Speziellen auf dieses Theaterstück vorbereitet werden können.
Lehrerinnen und Lehrer, die gerne auch an ihrer Grundschule „Marco und das Feuer“ organisieren möchten, können sich an das Organisationsbüro des Tourneeoper Mannheim e. V. wenden:
Telefon: 06202/5907210
E-Mail: info@ marco-und-das-feuer.de
„Feuerwehr macht Schule“
„Feuerwehr macht Schule“ ist ein Projekt, das die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Feuerwehren stärken möchte. Es soll dazu beitragen, Bildungseinrichtungen zu einem Ort ganzheitlichen Lernens und gesellschaftlicher Verantwortung zu machen. Neben der Nachwuchsgewinnung für die Feuerwehren steht die Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern im Vordergrund.
Bei Interesse an dem Projekt wird der Schule ein Projektordner zur Verfügung gestellt, der unterschiedliche Möglichkeiten zur Umsetzung aufzeigt, beispielsweise:
- Die Feuerwehr kommt mit dem Fahrzeug in die Schule und hält Unterricht zum Thema Brandschutzerziehung (Zielgruppe: Sachunterricht im dritten Schuljahr).
- Einbindung in den Unterricht: Die Lehrkraft erarbeitet im Rahmen des Sachunterrichts mithilfe des Projektordners die theoretischen Inhalte zum Thema „Feuer und Feuerwehr“. Abschließend findet ein Besuch der Feuerwache als außerschulischer Lernort mit Urkundenüberreichung statt.
- Gemeinsame Räumungsübung mit der Feuerwehr
- Vorstellung der Feuerwehr am Tag der offenen Tür oder im Rahmen eines Schulfests
- Projektwoche mit der Feuerwehr – mit Feuerwehralarm, Brandversuchen, Verhalten im Brandfall mit Streichholzführerschein, praktischen Löschübungen und Besuch der Feuerwache
- Feuerwehr als AG für die Jahrgangsstufen 6 bis 9 (je nach Inhalt auch ab der Jahrgangsstufe 5 möglich)
- Eigene Schulfeuerwehr für die Jahrgangsstufe 10 bis 13
- Wahlpflichtfach für die Berufsfachschule 1 an Berufsbildenden Schulen
Zusätzliche Informationen und die Projektunterlagen (digital) können per E-Mail an schulen@ lfv-rlp.de beim Landesfeuerwehrverband angefragt werden.
Jugendwettbewerb „120 Sekunden um zu überleben“
Beim Jugendwettbewerb „120 Sekunden um zu überleben“ des Vereins „Forum Brandrauchprävention“ sind Siebt- bis Zehntklässler sowie Jugendfeuerwehren dazu aufgerufen, kreative Ideen dazu zu entwickeln, wie sie bei ihren Familien, Freunden, in ihrer Gemeinde oder in ihrer Stadt das richtige Verhalten im Brandfall verbreiten können. In Teamarbeit wird in den drei Phasen „Forschen, Gestalten und Teilen“ eine Kampagne erarbeitet, umgesetzt und dokumentiert. An Preisgeldern sind insgesamt 10.000 Euro ausgelobt. Mehr Infos gibt es auf der Webseite des Wettbewerbs „120 Sekunden“.
Weiterführende Informationen
Brandschutz und Unfallverhütung in Kitas
Es geht beides! (PDF 339 KB)
Feuerwehr macht Schule
Ein sicheres Thema im Unterricht (PDF 1 MB)