
Schulen setzen auf Prävention
UK RLP zeichnet Konzepte der IGS Contwig und des Erich-Klausener-Gymnasiums Adenau aus
Für die UK RLP ist sicheres und gesundes Arbeiten und Lernen schon lange beispielgebend: Seit 2009 zeichnet sie mit ihrem Präventionspreis Einrichtungen aus, die Sicherheit und Gesundheit auf ihre ganz eigene Weise verwirklichen. So wie die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Contwig und das Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau – zwei der prämierten Einrichtungen der jüngsten Wettbewerbsausgabe.
IGS Contwig geht es ganzheitlich an

Ungesundes Essen, Mobbing, Gewalt, Alkohol und Drogen – junge Menschen leben potenziell gefährlich. Aufklärung hilft, weiß die IGS in Contwig. Sie gibt deshalb ihren Schülerinnen und Schülern konkrete Strategien an die Hand, um etwaigen Gefahren präventiv zu begegnen. Dieses besondere Engagement hat die Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP) jetzt mit einer Auszeichnung bei ihrem Präventionspreis belohnt. Die Schule, die Vielfalt und individuelle Förderung in den Vordergrund stellt, hat ein ganzheitliches Konzept entwickelt, das darauf abzielt, die persönliche und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu fördern.
„Durch gezielte Veranstaltungen und Workshops sollen die Kinder und Jugendlichen dazu befähigt werden, selbst verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen und Risiken im Alltag zu erkennen und zu vermeiden. Das Präventionskonzept ist klar strukturiert und auf verschiedene Altersstufen und spezifische Themen ausgerichtet“, erklärt Bianca Deppert, Lehrerin an der IGS Contwig.
Konkret sieht das so aus: In Klasse fünft geht es mit dem Thema Ernährung los, um die Basis für ein gesundes Essverhalten zu legen; in der siebten Klasse ist ein Vormittag für das Thema Gewaltprävention reserviert; Sexualberatung, Aids-Prävention, Menschenrechte und Sucht sind weitere Themen, mit denen sich die IGS-Schülerinnen und -Schüler im Laufe ihrer Schulzeit beschäftigen. In der zehnten Klasse liegt der Fokus auf der Prävention von Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr. Mit einem Verkehrssicherheitstraining schließt das Präventionskonzept der IGS in der zwölften Klasse ab.
Das Konzept ziele darauf ab, die Schülerinnen und Schüler nicht nur akademisch, sondern auch persönlich und sozial zu stärken, betont Bianca Deppert. Integrierte Rollenspiele und interaktive Seminare gestalteten das Lernen praxisnah und einprägsam. „Besonders hervorzuheben ist die Einbindung externer Experten wie ehemaliger Konsumenten zur Suchtprävention, die durch ihre persönlichen Erfahrungen authentische und wirkungsvolle Eindrücke vermitteln.“ Themen wie gewaltfreie Konfliktlösung würden immer wieder aufgegriffen und vertieft, um eine nachhaltige Verhaltensänderung zu fördern.
Auch „Rollendes Klassenzimmer“ holt sich Präventionspreis

Da hinten kommt er schon! Drängelnd, schubsend und schreiend entern die Kinder den Bus, kaum darauf achtend, ob ihr Schulranzen beim Einsteigen nicht irgendwo hängenbleibt. Für Schülerinnen und Schüler ist und bleibt das Busfahren eine Herausforderung – und für alle anderen im Bus sowieso. Aus diesem Grund hat das Erich-Klausener-Gymnasium (EKG) in Adenau das Projekt „BusSchule“ mit neuem Leben gefüllt und mit busfahrendem Lehrer zum „Rollenden Klassenzimmer“ weiterentwickelt. Das Engagement der Schule in Sachen Sicherheit hat die Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP) jetzt mit einer Auszeichnung bei ihrem Präventionspreis belohnt.
Für die UK RLP ist sicheres und gesundes Arbeiten und Lernen schon lange beispielgebend: Seit 2009 zeichnet sie mit ihrem Präventionspreis Einrichtungen aus, die Sicherheit und Gesundheit auf ihre ganz eigene Weise verwirklichen. So wie das Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau, eine der prämierten Einrichtungen der jüngsten Wettbewerbsausgabe. Hier sind Präventionsprogramme ein wichtiger Bestandteil der schulischen Arbeit, mit Schwerpunkten auf Medienkompetenz, Streitschlichtung und Mediation, Ernährung, Mobbing und eben Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung.
Dem Ursprung nach ist die „BusSchule“ ein Projekt der UK RLP. Mit der Mit Broschüre „BusSchule – Clever mit dem Bus fahren!“ bietet sie Lehrkräften eine Handlungshilfe für einen fächerübergreifenden Verkehrserziehungs-Unterricht, der nicht nur lehrreich ist, sondern auch Spaß macht. Am EKG in Adenau findet die BusSchule aber nicht im Klassenzimmer statt – geschult werden die Kinder buchstäblich im Verkehrsraum, vor Ort im Bus, der zum „Rollenden Klassenzimmer“ wird. Zur Verfügung stellt den Bus die DB Regio, der naturgemäß viel an einem sicheren Schülerverkehr liegt.
In einer „Fahrtenwoche“ vor den Sommerferien üben alle fünften und sechsten Klassen des Gymnasiums das richtige Verhalten im Schulbus. „Dadurch, dass der Lehrer David Frenzel selbst den Bus steuert, ist das Projekt sehr authentisch für die Schüler. Übertragbar könnte das ‚Rollende Klassenzimmer‘ auch auf andere Schulen sein, wenn Busunternehmer vor Ort zur Kooperation eingeladen würden“, meint Richard Brauns, regionaler Fachberater für Verkehrserziehung, der das Projekt am EKG unterstützt.

Der hohe Praxisbezug macht die Herausforderungen des Busfahrens begreifbar und lässt die Kinder ganz praktisch erfahren, welche Sicherheitsaspekte relevant sind: Welche Gefahren lauern an der Bushaltestelle? Wie steigt man mit Schulgepäck geordnet ein und aus? Wo sind die Notausgänge? Und was passiert eigentlich bei einer Gefahrenbremsung? „Am eigenen Leib“ lernen die Schülerinnen und Schüler mehr über die herrschenden Fliehkräfte. Und indem sie einmal auf dem Fahrersitz Platz nehmen, können sie selbst erleben, was ein Busfahrer oder eine Busfahrerin sieht – oder eben nicht sieht. Im Umgang mit anderen Businsassen – wie älteren, schwächeren oder körperlich eingeschränkten Menschen – üben die Kinder zudem spielerisch das respektvolle Miteinander ein.
Eine rundum gelungene Sache, findet die UK RLP, die den Projektverantwortlichen jetzt vor Ort am Erich-Klausener-Gymnasium eine Prämie von 500 Euro und die Präventionspreis-Plakette überreicht hat. Der von ihr ausgelobte landesweite Wettbewerb richtet sich übrigens an alle Mitglieder der UK RLP – von der Kita bis zur Universität, von der Gemeinde bis zum Ministerium. Die Größe der Einrichtung spielt dabei keine Rolle. Für alle lohnt die Teilnahme am Präventionspreis, weil sie den Einrichtungen Gelegenheit zur Bestandsaufnahme und Reflexion der eigenen Maßnahmen im Bereich Sicherheit und Gesundheit bietet. Mit attraktiven Geldprämien – jährlich werden bis zu 20.000 Euro vergeben – möchte die Unfallkasse darüber hinaus alle Beteiligten dazu motivieren, ihr Engagement nachhaltig fortzuführen und stetig zu verbessern.
Auf unserer Homepage gibt es alle Informationen zur Teilnahme am Präventionspreis.