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Unfallkasse Rheinland-Pfalz | Aktuelle Nachrichten

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Wirksame Qualifizierung mit wirtschaftlichen Verfahren

Mit jährlich über 340.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist die gesetzliche Unfallversicherung als zweitgrößte nichtstaatliche Bildungsträgerin in der Erwachsenenbildung tätig. Das intensive Angebot an Qualifizierungsmaßnahmen zahlt sich aus. Dies belegen die Ergebnisse des Benchmarking-Projektes „Wirksame Qualifizierung mit wirtschaftlichen Verfahren“, welche die DGUV nun vorgelegt hat. Insgesamt 14 Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand nahmen an diesem Projekt teil und erarbeiteten gemeinsam Handlungsempfehlungen, mit denen die Qualifizierungsarbeit noch wirksamer und effizienter gestaltet werden kann.

Insgesamt 19 Handlungsempfehlungen und eine Vielzahl von übergreifenden Aussagen wurden von den Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern erarbeitet. Um die Umsetzung in den eigenen Häusern zu erleichtern, wurden die Empfehlungen mit konkreten Beispielen guter Praxis unterlegt. Hier sind die Erfahrungen der teilnehmenden Träger maßgeblich mit eingeflossen.
Die Grundlage für die Entwicklung der Handlungsempfehlungen waren neben verschiedenen Erhebungsinstrumenten auch die Untersuchung der Prozessabläufe in den teilnehmenden Trägern. Hierzu wurden zweitägige Workshops mit den jeweiligen Qualifizierungsexperten vor Ort in den Berufsgenossenschaften und den Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand durchgeführt. Auf diese Weise konnte das Projektteam tief in die Strukturen, Abläufe und Themen der Qualifizierungsbereiche eintauchen.

Um die Qualität und die Wirksamkeit der Qualifizierungsangebote zu messen, haben die Träger für den Zeitraum von 6 Monaten für ausgewählte Qualifizierungsmaßnahmen einen einheitlichen Evaluationsbogen genutzt. So wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer direkt nach der Teilnahme und ein zweites Mal nach drei Monaten zu ihrer Bewertung des Seminars bzw. dem Online-Angebot und dem Lernerfolg befragt. Insgesamt 11.000 Teilnehmende haben an dieser Befragung teilgenommen. Die Ergebnisse sind eindeutig: die Qualität und die Zufriedenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist überdurchschnittlich hoch. Dieses Ergebnis zeigt sich sowohl bei den klassischen Seminaren als auch im Bereich der Online-Qualifizierung.

Um während der Projektlaufzeit sicherzustellen, dass die Ergebnisse auch in der Praxis relevant und umsetzbar sind, hat das Projektteam einen Expertenworkshop initiiert. In den Räumlichkeiten des IAGs in Dresden kamen fast 60 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Qualifizierung zusammen, um einen ersten Blick auf die Ergebnisse zu werfen. An verschiedenen Marktständen wurden die Themen von den Projektmitgliedern vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Die Rückmeldungen wurden von der Projektgruppe gesammelt und für die Weiterentwicklung der Ergebnisse genutzt.

Neben konkreten Handlungsempfehlungen wurden auch übergreifende Themen wie beispielsweise Kosten oder auch Qualifizierungsstrategien betrachtet. Bei den Strategien sind so zum Beispiel deutliche Unterschiede bei der Wahl des Lernortes oder auch eingesetzten Dozenten.

Im Rahmen der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit hat sich das Projekt auch mit den Kosten der Qualifizierung beschäftigt. Hier wurden wesentliche Kostenblöcke identifiziert und miteinander verglichen. Auf diese Weise konnten die wesentlichen Kostentreiber identifiziert werden. Besonders interessant stellt sich auch der Vergleich mit anderen Bildungsanbietern dar. Für ausgewählte Qualifizierungsangebote hat das Projekt vergleichbare Angebote von anderen Bildungsanbietern ermittelt und mit den eigenen Kosten verglichen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Gesamtkosten der Unfallversicherungsträger pro Seminartag im Durchschnitt wesentlich geringer sind als die der externen Bildungsanbieter.

Diese und viele weitere interessante Ergebnisse finden Sie im Abschlussbericht des Projektes, welcher in Kürze im UV-Net veröffentlicht wird. Hier finden Sie auch die einzelnen Handlungsempfehlungen mit den Beispielen guter Praxis.

Bei Rückfragen können Sie sich an Diana Röttig, Referat Qualifizierung, Unfallkasse Rheinland-Pfalz, E-Mail d.roettig@spam protectukrlp.de oder an Maxi Rudwaleit, DGUV, E-Mail maxi.rudwaleit@spam protectdguv.de, wenden.

Dieser Artikel erschien in voller Länge in der Fachzeitschrift DGUV Forum 3/2019 unter